Interview mit Dr. Patrick Stach: Rechtliche Einblicke für Jungunternehmer

Im Interview teilt Dr. Patrick Stach wertvolle Tipps, worauf Gründer:innen in der Schweiz aus rechtlicher Sicht achten sollten – und wie sich kostspielige Fehler von Beginn an vermeiden lassen.

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2025
Interview mit Dr. Patrick Stach: Rechtliche Einblicke für Jungunternehmer
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1. Was sind aus Ihrer Sicht die häufigsten rechtlichen Stolpersteine, mit denen Jungunternehmer in der Schweiz konfrontiert sind – und wie lassen sie sich vermeiden?

Ein häufiger Stolperstein ist die unklare oder fehlende vertragliche Regelung zwischen Gründern. Ohne klare Vereinbarungen zu Rollen, Verantwortlichkeiten und Anteilen kann es schnell zu Konflikten kommen. Auch die Vernachlässigung von geistigem Eigentum, wie Marken oder Patenten, ist problematisch. Zudem werden oft arbeitsrechtliche Aspekte unterschätzt, insbesondere bei der Einstellung von Mitarbeitern. Diese Risiken lassen sich durch frühzeitige rechtliche Beratung und sorgfältige Vertragsgestaltung minimieren.

2. Welche Rechtsform empfehlen Sie Gründerinnen und Gründern am häufigsten – und warum?

Die Wahl der Rechtsform hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Kapitalbedarf, Haftungsrisiken und Wachstumsplänen. Für viele Start-ups ist die GmbH eine geeignete Form, da sie eine klare Struktur bietet und die Haftung auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt. Für Unternehmen mit grösseren Wachstumsambitionen oder externen Investoren kann die AG vorteilhaft sein, da sie flexiblere Kapitalbeschaffungsmöglichkeiten bietet.

3. Ab wann sollte sich ein Start-up rechtlich beraten lassen, und welche Themen sollten dabei unbedingt angesprochen werden?

Idealerweise sollte rechtliche Beratung bereits in der Gründungsphase in Anspruch genommen werden. Wichtige Themen sind die Wahl der Rechtsform, die Ausarbeitung von Gesellschaftsverträgen, der Schutz von geistigem Eigentum, arbeitsrechtliche Fragen und Datenschutzbestimmungen. Auch bei der Vorbereitung auf Finanzierungsrunden oder beim Eintritt in neue Märkte ist rechtliche Unterstützung essenziell.

4. Welche Rolle spielt rechtliche Vorsorge für Start-ups, die schnell wachsen wollen?

Rechtliche Vorsorge ist entscheidend für nachhaltiges Wachstum. Sie ermöglicht es, Risiken frühzeitig zu erkennen und zu steuern. Dazu gehören klare Verträge mit Partnern und Kunden, der Schutz von geistigem Eigentum, Compliance mit regulatorischen Anforderungen und die Vorbereitung auf mögliche Exit-Szenarien. Eine solide rechtliche Basis schafft Vertrauen bei Investoren und Partnern.

5. Welchen persönlichen Rat würden Sie einer Gründerin oder einem Gründer mitgeben, der gerade die erste Geschäftsidee umsetzt?

Glauben Sie an Ihre Idee, aber bleiben Sie realistisch und offen für Feedback. Umgeben Sie sich mit einem starken Team und suchen Sie frühzeitig professionelle Unterstützung, auch in rechtlichen Belangen. Eine gute Vorbereitung und klare Strukturen sind der Schlüssel zum Erfolg.

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