Was sind latente Steuern?

Latente Steuern entstehen durch zeitliche Differenzen zwischen handels- und steuerrechtlicher Gewinnermittlung und balancieren zukünftige Steuerbelastungen aus.

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2016
Was sind latente Steuern?
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Latente Steuern ergeben sich aus der Differenz zwischen der Steuerschuld, welche auf dem steuerrechtlichen Gewinn basiert und der fiktiven Steuer, welche sich aufgrund des Gewinns der handelsrechtlichen Bilanz ergeben würde.

Eine in die Zukunft transferierte Steuerentlastung bzw. -verpflichtung

Die Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften für die Steuerbilanz unterscheiden sich von denjenigen der Handelsbilanz. Latente Steuern müssen immer dann gebildet werden, wenn der steuerrechtliche Gewinn vom handelsrechtlichen Erfolg vorübergehend abweicht.

Die latenten Steuern gleichen also eine zeitliche Differenz zwischen der Steuerbilanz und der Handelsbilanz aus, wobei der Posten sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passivseite stehen kann.

Aktive latente Steuern am Beispiel steuerlicher Verlustvorträge

Hat ein Unternehmen Verluste erwirtschaftet, kann sie Verlustvorträge bilden um diese später mit allfälligen Gewinnen zu verrechnen. Auf diese Weise können zukünftige Steuerzahlungen effektiv verringert werden. Für die zukünftigen Steuerersparnisse wird auf der Aktivseite der Bilanz die Position „Aktive latente Steuern“ gebildet. Der Buchungssatz dazu lautet: Aktive latente Steuern an Steueraufwand. In den Jahren in denen das Unternehmen Gewinne erwirtschaftet, kann sie die Steuerzahlungen durch die Auflösung der Aktivposition verringern. Der Buchungssatz dazu lautet: Steueraufwand an Aktive latente Steuern. Aktive latente Steuern stellen also eine zukünftige Steuerentlastung dar.

Passive latente Steuern am Beispiel Abschreibungen

Ein Unternehmen tätigt eine Investition und erhöht damit ihr Anlagevermögen. In der Steuerbilanz muss der Aufwand vollständig verbucht werden, während in der Handelsbilanz die Kosten über mehrere Jahre abgeschrieben werden können. Durch den steuerrechtlich höheren Aufwand, werden aus der handelsrechtlichen Perspektive effektiv zu tiefe Steuern bezahlt. Mit dem Buchungssatz „Steueraufwand an Passive latente Steuern“ wird für die Differenz eine Passivposition gebildet und in den Folgejahren, wenn der steuerrechtliche Gewinn höher ausfällt, wieder aufgelöst. Passive latente Steuern stellen somit eine zukünftige Steuerverpflichtung dar.

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